Kurzurlaub im Ortenaukreis (Schwarzwald), 17. – 21.05.2023
Ursprünglich wäre der erste Urlaub in diesem Jahr unser verlängertes Wochenende in Wien Ende Juni gewesen. Unser Urlaubsbudget war dementsprechend für Wien schon verplant. Etwas spontan ergab sich dann jedoch die Gelegenheit zu diesem Kurzurlaub im Ortenaukreis bzw. in Südbaden. Wir entschieden uns dann, mit dem Wohnmobil meines Vaters zu fahren. Generell ist mir Camping nicht fremd – seit jeher ist Camping in der Familie das A und O, in welcher Form auch immer. Das eigenständige Reisen mit Wohnmobil war mir bisher fremd. Eigentlich wären wir erst im September mit dem Wohnmobil gefahren. Ich wollte jedoch den Kurzurlaub in Südbaden auch dafür nutzen, mich mit dem Wohnmobil in der Praxis vertraut zu machen, um nicht im September dann vor Rätseln zu stehen. Oder feststellen zu müssen, dass das ja garnix für uns ist. Unser Kind fuhr bisher nicht in einem Wohnmobil mit – immer nur im Auto. Wie würde es damit klar kommen, so lange sitzen zu müssen? Wie schläft es gegenüber zum heimischen Bett? Dieser Urlaub war also ein Stück weit ein Testlauf für den Septemberurlaub.
Die besten Fotos dieses Kurzurlaubs sind in der Galerie zu finden.
Bereits einige Tage vorher habe ich Willi, das Wohnmobil meines Vaters, abgeholt. Trotz seiner Unterweisung wollte ich alles nochmal alleine durchgehen. Wie schalte ich die Heizung ein, was muss ich beim Frischwasser beachten, wie funktioniert die Technik allgemein, welche Tücken gibt es, etc. Zudem wollte ich sicherstellen, dass wir genug Zeit für die Vorbereitungen haben.
Tag 1: Zwischenstop am Bodensee – Mittwoch, 17.05.2023
Mittwochmittag begann unsere Reise ins Ungewisse. Damit meine Frau am Mittwoch noch in Ruhe fertig packen konnte, durfte unser Kind am Vortag bei den Großeltern übernachten. Nachdem wir unseren kleinen Mitreisenden aufgesammelt hatten, konnte die Reise ins Abenteuer beginnen.
Über München (A8)und Memmingen (A96) führte unsere Fahrt an unser Zwischenziel am Bodensee. Da wir erst am frühen Nachmittag losfahren konnten, wollten wir die gesamte Strecke in den Ortenaukreis nicht am Stück fahren. Die reine Fahrzeit wären rund 5 Stunden gewesen – ohne Pausen und ohne Verzögerungen. Summa summarum wären es sicherlich eher 6,5 bis 7 Stunden mit dem Wohnmobil gewesen. Man darf nicht vergessen, dass sich ein Wohnmobil total anders fährt als ein PKW. Während man den PKW bei idealem Verkehrsfluss mit 130 km/h oder schneller fahren kann, fährt man mit einem Wohnmobil eher im Durchschnitt 100 km/h. Nicht zuletzt aufgrund des deutlich höheren Verbrauchs gegenüber eines PKWs.
Der Großteil der Route verlief über die Autobahn. Das letzte Stück war dann Landstraße und Stadtverkehr angesagt. Am Ende gab’s dann wegen der Tuning World Bodensee auch noch Umleitungen, die das Handynavi nicht kannte. Bereits im Vorfeld habe ich mir mit einer Camping-App einen Campingplatz herausgesucht. Endlich am Platz angekommen mussten wir also nur noch einchecken und Willi austarieren.
Nach getaner Arbeit haben wir uns dann noch mit Bekannten getroffen, mit denen wir am nächsten Tag dann zusammen ans gemeinsame Ziel zu unserer Gastfamilie gefahren sind.
Tag 2: Ankunft im Ortenaukreis – Donnerstag, 18.05.
Am frühen Vormittag haben wir dann unsere zweite Etappe eingeläutet. Zuvor noch den Bodensee bei Tageslicht bestaunen und entspannt frühstücken, bevor es losging.
Ab dem heutigen Tag eröffnete die Tuning World Bodensee. Deswegen gab es ein großes Verkehrschaos in und um Friedrichshafen. Viel Polizei regelte den Andrang der noch viel größeren Zahl an Autotunern. Unser Ziel war raus aus Friedrichshafen, daher gab es nicht allzu große Verzögerungen für uns. Rund 3 Stunden Fahrt – ohne Verzögerungen – standen auf der Uhr.
Bei den vorgeschlagenen Routen wählte ich – eigentlich – eine Route, die uns möglichst lange auf der Autobahn fahren lässt. Da ich das Fahrverhalten des Wohnmobils bereits am Vortag näher kennenlernen konnte, wollte ich kurvige Landstraßen auf meiner ersten Fahrt mit dem Wohnmobil so gut wie möglich vermeiden. Wir wären also bis Horb am Neckar auf der A81 gefahren und dann quer durch den Schwarzwald auf die A5 und dann weiter. Offenbar hat sich aufgrund von Verzögerungen auf der Route das Navi für eine andere Route entschieden. Bereits nach kurzer Zeit Autobahn hieß es dann „Autobahn verlassen“. Ich war schon überrascht, dass wir so zügig vorangekommen wären. Als ich dann immer mehr Schilder mit „Villingen-Schwenningen“ sah, dämmerte es mir. Da ich mir meine Route zuvor komplett angesehen hatte, wusste ich, dass wir in VS nicht vorbeikommen. Ab da war es dann klar: wir fahren nicht meine Route…
Wie zu befürchten war, schlängelten wir uns dann die Passstraße den Schwarzwald hinauf – und irgendwann auch wieder hinunter. Und das ganze mit einem Wohnmobil, das man zum ersten Mal fährt….
Eine Bremsen-Abkühlpause und einige Zeit später erreichten wir dann unser Ziel in der Nähe von Achern. Rückblickend hätte ich die ein oder andere Pause mehr im Schwarzwald einlegen sollen. Stattdessen sind wir einfach nur durchgefahren. Somit haben wir außer Autos und Straßen nicht allzu viel vom Schwarzwald gesehen.
Endlich angekommen
Als wir dann einen geeigneten Stellplatz auf dem Gelände gefunden hatten, wurden die Erdbeerfelder in Beschlag genommen. Das Paradies für Groß und Klein.
Neben Erdbeeren werden auf den Feldern des Hofs noch andere Obst- und Gemüsesorten angebaut. Auch Kräuter aus eigenem Anbau sind im Angebot.
Mittlerweile war es bereits spätnachmittags geworden und Zeit für den Besuch auf einer naheliegenden Vatertagshock.
Ein Vatertagshock oder eine Vatertagshockete ist in Südbaden ein feierliches Zusammensein, das am Vatertag stattfindet.
Weitere Infos zur Vatertagshock
Irgendwann wurde es draußen zu kühl und unsere Runde hat die Feierlichkeiten in die Stube des Hofs verlegt.
Nach diesem glorreichen Abschluss war es Zeit für unsere mittlerweile zweite Nacht im Wohnmobil.
Tag 3: Ausflug zum Mummelsee – Freitag, 19.05.
Für diesen Tag war ein kleinen Ausflug zum Mummelsee angedacht. Da am Vortag die Vatertagshock war, wurde das Frühstück etwas später angesetzt. Dementsprechend spät haben wir unsere „Fremdenführung“ vom Vortag forgesetzt, sodass es für das geplante Mittagessen schon wieder knapp wurde. Aber nichts, was sich nicht lösen lässt. Der angesetzte Mittagsschlaf der Kinder wurde einfach etwas nach hinten verschoben – von Müdigkeit war bei den beiden sowieso keine Spur.
Um die Wartezeit bis zum Mittagessen zu überbrücken, bin ich unsere vorherige Runde mit dem E-Scooter abgefahren und habe noch einige Fotos gemacht.
Ein „Wahrzeichen“ der Region: Störche soweit das Auge reicht
Nach dem Mittagessen und Mittagsschlaf der beiden Kids ging es dann an den nahegelegenen Mummelsee. Weil der See direkt an der Schwarzwaldhochstraße liegt, wird er von zahlreichen Vorbeifahrenden besucht. Der Mummelsee ist in der Region ein beliebtes Ausflugsziel. Der See ist nicht zuletzt aufgrund seiner Sage bekannt.
Der Mummelsee […] ist der größte der sieben verbliebenen Karseen des Schwarzwaldes. Er ist 3,7 Hektar groß, hat einen Umfang von ca. 800 Metern, ist 18 Meter tief und liegt auf 1.036 m ü.NHN. Der Name des Mummelsees geht im Übrigen auf die weißen Seerosen zurück, die im Volksmund „Mummeln“ genannt werden.
Weitere Infos rund um den Mummelsee gibt es auf den Internetseiten des Berghotel Mummelsee oder Schwarzwald Tourismus zu finden.
Infos rund um den See
Blick vom Schwarzwald in Richtung Frankreich
Da es relativ kalt war, sind wir noch auf ein wärmendes Getränk beim Berghotel eingekehrt. Wieder am Hof angekommen war dann auch schon das Abendessen bereitgestellt.
Um für das morgige Programm fit zu sein, hieß es dieses Mal zeitig ins Bett gehen.
Tag 4: Trip nach Straßburg – Samstag, 20.05.
Vormittags war der Wochenmarkt in Achern unser erster Programmpunkt. Dort war unter anderem auch der Stand unserer Gastfamilie aufgebaut. Nach einem kurzen Aufenthalt mussten wir wieder zurück auf den Hof, denn wir mussten packen.
Für unseren Ausflug nach Straßburg.
Ab nach Straßburg!
Zuerst ging es mit dem Auto bis zum Bahnhof Kehl, welcher auf der deutschen Rhein-Seite und damit gegenüber von Straßburg liegt. Dementsprechend schnell erreichten wir dann mit der Straßenbahn von Kehl aus Straßburg. Glücklicherweise war der Schwager vorbereitet, sodass wir von Spot zu Spot geführt wurden.
Egal ob es Fachwerkhäuser, …
… Barrage Vauban, …
… die Ponts Couverts de Strasbourg, …
… oder die Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg war.
Alle wichtigen Adressen beim ersten Besuch in Straßburg haben wir gesehen.
Zu guter Letzt war dann noch ein Besuch im EU-Parlament auf dem Programm.
Das politische Interesse unserer Kids hielt sich in Grenzen, denn irgendwann machte sich Unruhe breit.
Vielleicht lag es auch daran, dass wir schonwieder seit dem Vormittag unterwegs waren und die beiden nicht viel von einem (Nach)Mittagsschlaf hielten.
Eigentlich wollten wir an dem Punkt dann auf die Dachterrasse – die Warteschlange vor dem Aufzug war jedoch zu lang, sodass wir nicht noch länger die Geduld unserer beiden Kleinen auf die Probe stellen wollten. Stattdessen ging es dann mit der nächsten Bahn zurück nach Kehl und anschließend zu unserer Gastfamilie.
In einem nahegelegenen Lokal haben wir unseren Urlaub ausklingen lassen. Denn am nächsten Tag ging es wieder zurück nach Hause.
Tag 5: Rückfahrt in die Heimat – Sonntag, 21.05.
Rund 500 Kilometer und eine reine Fahrzeit von mindestens 5,5 Stunden standen uns bevor. Es blieb nicht aus, dass es die ein oder andere Verzögerung auf der Rückfahrt gab.
Die meiste Verzögerung hat uns ein „nur“ rund 5 Kilometer langer Stau kurz vor Mühlhausen im Täle aufgrund eines Pannenfahrzeugs gekostet.
Das Stauende befand sich kurz vor einer Raststätte, sodass wir die Gelegenheit ergriffen und eine Mittagspause einlegten.
Nicht zuletzt in der Hoffnung, dass sich der Stau möglicherweise auflösen würde. Unsere Wünsche wurden nicht erfüllt, sodass wir für die 5 Kilometer rund 1 Stunde benötigten.
Von da an lief es wie geschmiert. Ein kurzer Tankstopp kurz hinter München war unsere letzte Pause, ehe wir wieder zuhause angekommen sind.