Roadtrip durch Italien, September 2023
Endlich war es soweit – der lang ersehnte Sommerurlaub mit dem Wohnmobil stand unmittelbar bevor.
Bei unserem Kurzurlaub im Ortenaukreis im Mai konnten wir uns bereits mit der bisher unbekannten Situation vertraut machen. Da dieser Kurzurlaub mit dem Wohnmobil ohne Probleme funktionierte, stand dem großen Roadtrip nichts mehr im Weg.
Anhand der Anzahl an Fotos, welche ich in die Galerie hochgeladen habe, kann man schon erkennen, dass wir dieses Mal an vielen verschiedenen Orten waren.
Insgesamt habe ich dieses Mal – trotz meist gnadenlosem Ausmistens – über 550 Fotos aus den 12 Tagen Roadtrip in der Galerie hochgeladen.
Während des Durchstöberns der Fotos wird sicherlich schnell auffallen, dass einige Fotos – eigentlich – garnicht erst hochgeladen worden wären. Die Fotos während der Fahrt wurden mit dem Handy und einem Bluetooth-Fernauslöser gemacht. Das Handy war dabei in einer Halterung eingespannt, da ich es parallel auch zur Navigation nutzte. Daher gibt es bei einigen Fotos Spiegelungen der Windschutzscheibe, oder links unten im Eck ist der Saugnapf der Handyhalterung zu sehen. Dies ließ sich leider nicht vermeiden. Natürlich hätte ich all diese Fotos zuschneiden können, aber ich wollte dieses Mal den Blogbeitrag möglichst zeitnah veröffentlichen. Daher entschied ich mich dazu, diese Fotos so zu lassen.
Nun aber genug der Vorworte und los geht’s mit dem Blogbeitrag über unseren Roadtrip durch Italien!
Tag 1: Turbulente Anreise – Sonntag, 10.09.
Fahrt zum Stellplatz „San Giuliano Venice„
Frühmorgens um kurz nach 6 fiel dann der Startschuss für unseren Roadtrip. Da in Deutschland und Österreich fast überall die Schulferien schon vorbei waren, war es entsprechend leer auf den Autobahnen. Dementsprechend schnell kamen wir vorwärts.
Mittlerweile war es kurz vor 9 und so langsam machte sich Hunger bemerkbar. Wir waren bereits kurz vor der österreichisch-italienischen Grenze. Traditionell fahren wir seit Jahren zur nahegelegenen Spedition Maurer in Hermagor zum Tanken. Dort kann man auch mit dem PKW tanken. Dies ist die letzte uns bekannte Tankstelle vor dem Grenzübergang. Also nochmal den Tank bis obenhin mit Diesel füllen, damit man so weit wie möglich mit dem „günstigen“ Sprit aus Österreich kommt. Tanken in Italien ist bekanntermaßen um einiges teurer als in Österreich.
Mensch und Maschine waren gestärkt, es konnte also weitergehen in Richtung Venedig. Ein weiteres Highlight gab es kurze Zeit später gegen 9:45. Der See Lago di Cavazzo war am Horizont zu sehen. Das heißt, ein letztes Mal steht eine Tunneldurchfahrt bevor, ehe man die Alpen final durchquert und ins Flachland von Friaul-Julisch Venetien kommt.
Unmittelbar nach der Tunnelausfahrt gibt es gleich das nächste Highlight: Man überquert nochmal den letzten klassischen Wildfluss der Alpen – den Tagliamento. An seiner breitesten Stelle misst das Flussbett des 170 km langen Flusses rund 1,5km. Die tatsächlich wasserführende Flussbreite ist dabei erheblich geringer. Hierzu gibt es einen interessanten Wikipedia-Artikel mit weiterführenden Links.
Verzögerungen und Luftdruck des Balls
Unsere bis dahin problemlose Fahrt wurde kurz vor Udine Nord durch einen Stau unterbrochen. Die Verzögerung laut Google betrug etwa 15 Minuten. Tatsächlich standen wir über 1,5 Stunde im Stau. Ab dann verlief die Fahrt aber ohne weitere Vorkommnisse. Lediglich beim Stellplatz finden brauchte es 3 Anläufe, bis wir gegen 13:00 endlich den richtigen Platz gefunden hatten. Der Platz vor als auch der PKW-Parkplatz hinter unserem Stellplatz waren beschildert – nur unser Stellplatz nicht. An diesem Platz war unser Aufenthalt nur eine Nacht, sodass wir nur den Strom anschließen mussten.
endlich angekommen – auf nach Venedig
Da es unser erster Aufenthalt in Venedig mit unserem Kind war, durfte ein Besuch auf der Insel nicht fehlen.
Nachmittags ging es daher mit der Straßenbahn von San Giuliano nach Venedig (Piazzale Roma).
Kurz nach der Ankunft in Venedig mit der Straßenbahn entschieden wir uns für unser Nachmittag-Essen im Restaurant Al Bacco Felice. Anschließend sind wir noch ein wenig durch Venedig gebummelt.
Am späten Nachmittag ging es dann noch zum Markusplatz, da ich seit Jahren den Markusturm rauffahren und Fotos von oben über Venedig machen will. Aber die letzten Male war der Turm geschlossen oder die Warteschlangen unfassbar lange. Dieses Mal stand ich fast alleine in der Warteschlange. Bei einem stolzen Preis von 10€ pro Person für die Fahrt nach oben bleibt man dann natürlich auch ein wenig oben und genießt den Ausblick. Frau und Kind waren in der Zwischenzeit auf dem Markusplatz unterwegs, da ein Zutritt zum Turm mit Kinderwagen nicht möglich war.
Insel „Saint Giorgio Maggiore„
Blick über den Osten Venedigs mit der Insel „Murano“ im Hintergrund
Blick über den Norden Venedigs mit den Inseln „Campalto“ (rechts) und „San Secondo“ (links) am Horizont
Kurz vor Sonnenuntergang, also gegen 19:00, sind wir dann mit dem Vaporetto – dem Wasserbus in Venedig – vom Markusplatz zurück zum Piazzale Roma.
Bei der Gelegenheit konnte ich auch gleich noch ein paar Fotos vom Sonnenuntergang in Venedig machen. Aus Zeitmangel war das aber nur vom Wasserbus aus möglich.
Abendrot auf dem Canal Grande
Da die Fahrt mit dem Vaporetto sehr lange dauerte, und unsere Straßenbahn so lange stehen blieb, dass sie mit 10min Verspätung am Startbahnhof weggefahren ist, waren wir erst irgendwann nach 21 Uhr zurück auf dem Stellplatz. Es gab daher nur kalte Küche mit den Dingen, die wir zuvor in Venedig noch im Supermarkt gekauft hatten.
Tag 2: Weiterfahrt in die Emilia-Romagna – Montag, 11.09.
Den Sonnenaufgang um 6:30 konnte man bequem aus dem Bett genießen. Zwar war der Blick durch benachbarte Wohnmobile verstellt, aber man konnte ihn wunderbar erkennen. Da es am Vorabend sehr spät wurde und wir heute wieder mehrere Stunden Fahrt vor uns hatten, verzichtete ich darauf, für den Sonnenaufgang extra aufzustehen.
Vormittags haben wir in einer Bar nahe des „Punta San Guiliano Mestre“ gefrühstückt. Es war ein kleines Lokal am Ende des Ufers mit Blick auf Venedig und die landenden Flugzeuge und vorbeifahrenden „Postschiffe“ mit zahlreichen Paketen für Venezianer.
Bar ohne Namen
Landendes Flugzeug auf dem Flughafen „Venezia Marco Polo„
Fahrt vom Stellplatz in Venedig nach Cervia zum Camping Adriatico
Gut gestärkt sind wir gegen 12 Uhr mittags von unserem Stellplatz mit Blick auf Venedig weiter in die Emilia-Romagna für ein paar entspannte Tage an der Adria gefahren. Uns stand eine Fahrzeit von 3 Stunden bevor. Die Route führte uns entlang der Lagune von Venedig über die Brücke „Ponte Translagunare„ bei Chioggia, durch das Naturschutzgebiet „Parco del Delta del Po Veneto“ bzw. über die „Ponte sul Po„ vorbei am Landschaftsschutzgebiet „Valli di Comacchio„ und der Stadt Ravenna zu unserem Campingplatz „Camping Adriatico„ in Cervia.
Nach ungefähr 3,5 Stunden Fahrt, inklusive Tankstop, haben wir unseren Campingplatz für die nächsten Tage gegen 15:30 erreicht.
So verlockend das Wetter und der Drang nach Strand waren – Priorität hatte der Aufbau von Tisch, Stühlen, Markise, etc. Zudem war es an der Zeit für eine kleine Brotzeit.
In dieser Region Italiens ist es nicht üblich, dass der Campingplatz direkt am Meer ist. Stattdessen befinden sich sogenannte „Bagnos“ direkt am Strand. Die Bagnos (im Sinne von „Bad“/“baden“) sind vergleichbar mit kleinen Bars oder Restaurants mit angeschlossenem Privatstrand. Hier kann man sich bei Bedarf Liegen und Sonnenschirm mieten. Oder man macht es sich in der ersten Reihe mit der eigenen Ausrüstung bequem. Kurz nach 17:00 erreichten wir dann einen öffentlichen Strandabschnitt, welche kostenlos genutzt werden konnte.
Ordentlich verausgabt waren wir gegen 19:00 zurück am Platz und haben es uns im Restaurant „Al Paguro„ des Campingplatzes schmecken lassen.
Tag 3: Einfach mal chillen – Dienstag, 12.09.
Nach 2 Tagen „on the roads“ war es mal Zeit für eine Pause. Einfach entspannen am Strand mit lecker Focaccia Romagnola. Bereits am späten Vormittag waren wir wieder am Strand zu finden.
Der Weg vom Campingplatz zum Strand dauerte zwar nur etwa 10 Minuten, jedoch hätten wir wieder alles einpacken müssen und später wieder auspacken und aufbauen. Daher gab es Mittagessen im „Bagno Balmor 156“. Dieses Bagno war mit einem großen Spielplatz ausgestattet, sodass unser Kind nach Herzenslust herumtoben konnte.
Focaccia Romagnola
Es bedurfte viel Überzeugungskraft, um unseren Nachwuchs zurück zum Campingplatz zu bewegen.
Nach dem Duschen machten wir einen Abendspaziergang nach Cervia ins Zentrum.
Uns wurde empfohlen, Eis von der Eisdiele „Gelato Goloso“ zu probieren. Anders als bei uns oder in Teilen Norditaliens üblich, wird im Rest Italiens das Eis nicht pro Kugel, sondern pro Becher verkauft. Hierbei kann man meist aus 2-3 Größen auswählen. Je nach Größe des Bechers kann man sich dann bei der kleinen Größe beispielsweise bis zu 2 Sorten aussuchen. Dieser Becher kostet dann 2-3€, je nach Sorte.
Auf dem Weg ins „Restaurantviertel“ am Hafen war ein Handwerkermarkt aufgebaut.
Straßenmarkt in der „Viale Nazario Sauro“ am Hafen von Cervia
Unser Abendessen hatten wir im Restaurant „Peccato Di Gola“.
Aufgrund fortgeschrittener Zeit ist unser kleiner Begleiter bereits nach kurzer Zeit eingeschlafen, sodass wir zu Fuß an der Promenade zurück zum Campingplatz gegangen sind.
Da unser letzter Aufenthalt in Cervia 2013 war, ist uns sofort das verfallenen Grand Hotel Cervia aufgefallen. Bereits als wir 2013 das letzte Mal dort waren, hatte das Hotel schon geschlossen.
Wie ich in einem italienischen Blog lesen konnte, ging der Betreiber des Grand Hotel Cervia, welches 1931 eröffnete, bereits Anfang 2012 konkurs und seitdem ist das Hotel geschlossen. Dem Blog zufolge wurde das Hotel 2015 für 4,2 Millionen Euro versteigert. Die weitere Zukunft ist ungewiss.
Das mittlerweile seit einigen Jahren verlassene „Grand Hotel Cervia“
Einzig der prächtige Brunnen, erschaffen 1929 von Giuseppe Casalini, ist nach wie vor in Betrieb
Den Kommentaren des oben verlinkten Blogs zufolge handelt es sich bei den 3 Damen um ein Modell der Tochter des Bildhauers Giuseppe Casalini, Francesca Casalini im Alter von 16 Jahren.
Auf dem Blog gibt es außerdem einen separaten Beitrag zu dem Brunnen und seiner Geschichte.
Tag 4: Strand & Nachtmarkt – Mittwoch, 13.09.
Das anhaltend gute Wetter musste natürlich wieder am Strand ausgenutzt werden – auch wenn es bereits mittags bewölkt wurde.
Erneut hatten wir wieder im „Bagno Balmor 156“ unser Mittagessen.
Abends wollten wir dann auf dem extra gekauften Gasgrill kochen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Konterplättchen für die Grillfüße zuhause liegen. Kurzerhand wurde der Grill auf den Beistelltisch gestellt.
Nach dem Abwasch sind wir noch in den Südosten der Stadt spaziert auf der Suche nach einer „Spielhölle“. Jedoch war alles schon geschlossen. Als ehrwürdigen Ersatz gab es stattdessen ein Eis.
Tag 5: Zwischenstop in Umbrien – Donnerstag, 14.09.
Besuch auf dem Wochenmarkt
Frühmorgens klingelte der Wecker, um zeitnah mit dem Bus ins Stadtzentrum auf den Wochenmarkt. Wärend die Frau über den Markt schlenderte, ließen es sich Kind und ich vor einer Eisdiele mit Blick auf den Hafen gutgehen.
Noch einen kurzen Stop beim lokalen Supermarkt, um die Vorräte aufzufüllen. Dann erwarteten uns rund 3h Fahrt, um das heutige Tagesziel zu erreichen.
Fahrt von Cervia nach Passignano sul Trasimeno zum „Camping Kursaal“
Abfahrt war gegen 14:15 am Supermarkt in Cervia. Trotz zahlreicher Baustellen auf der Route und unklaren Tempolimits (sofern vorhanden) kamen wir gut vorwärts.
Je näher wir dem Ziel kamen, desto schlechter wurde das Wetter, bis es zuletzt dann sogar noch regnete.
Unsere Route führte uns über die E45 (SS3bis) mit Zwischenstop direkt am „Lago artificiale di Montedoglio“. Irgendwann ist auch das beste Sitzfleisch aufgebraucht und braucht Erholung.
Pause am Lago artificiale di Montedoglio
Weil wir die Ausfahrt in Pierantonio verpasst hatten, mussten wir noch eine kurze Extrarunde durch Umbrien (über Foligno) machen. Trotz des Umwegs haben wir unser Zwischenziel gegen 17:45 erreicht.
Auf unserem Weg haben wir bereits kurz die Provinz Toskana durchquert, was man auch gleich erkannte. Es kann natürlich gut sein, dass es auch in Umbrien so aussieht.
Auch hier wurde nur das allernötigste aufgebaut, da wir am Folgetag in Richtung Toskana weiterfahren und dort einige Foto-Spots abfahren werden.
Stellplatz mit Blick auf den See
Durch das aufziehende Unwetter bot sich eine düstere Stimmung über dem See, ehe sich dann der Regen ergoss.
Abends gab es dann Essen im Restaurant des Campingplatzes Kursaal.
Tag 6: Horrortrip in die Toskana – Freitag, 15.09.
Fahrt von Passignano sul Trasimeno nach Saturnia zum Stellplatz Alveare del pinzi A.A.Camper
Vormittags nahmen wir uns dann noch kurz die Zeit, an den Pool zu gehen, bevor wir gegen 11:30 verließen.
Eigentlich sind wir – für die vor uns liegenden Stops – viel zu spät losgefahren. Aber man muss ja doch auch mal etwas entspannen.
Um die Fahrtzeit zu verkürzen, habe ich ein paar Fotospots von meiner Liste gestrichen. Schlussendlich war diese Entscheidung gar nicht so falsch, da ich mir dadurch einiges an Fahrzeit eingespart habe. Folgende Stops sind weggefallen:
Weggefallene Stops:
1) Siena -> lohnt sich nicht nur für einen Abstecher
2) Schloss Montalcino -> zu abseits von der Hauptroute
3) Bagni di San Filippo (Thermal) -> zu abseits der Route, zudem im Prinzip dasselbe wie die Quelle in Saturnia, unserem Tagesziel
Nichtsahnend sind wir der vorgeschlagenen Route zum ersten Fotospot gefahren. Dass die Fahrt länger dauern würde, war uns klar. Immerhin wurden ein paar klassische Fotospots abgefahren.
Bereits kurz nach dem Verlassen des Campingplatzes merkte man schnell, dass man sich der Toskana nähert. Die Gegend sah genau so aus wie auf den Fotos und Filmen, die man so kennt.
Fotospots abklappern
Auf dem Weg zum ersten Spot, der Villa Baccoleno, ergaben sich kurz nacheinander 2 ungeplante Fotomotive. Zuerst hielten wir an einer Zypressenallee, die man so – oder so ähnlich – schon mehrfach gesehen hat und eines der „Markenzeichen“ der Toskana sind.
Kaum losgefahren, fand sich ein weiterer Spot: ein verlassener Bahnhof. Der Beschriftung am Gebäude nach handelt es sich offenbar um den alten Bahnhof von Trequanda. Der Ortskern von Trequanda liegt jedoch rund 7 Kilometer östlich dieses Bahnhofs.
ehemaliger Bahnhof Trequanda
Bei dem Bahnhof handelt es sich um einen von mehreren alten Bahnhöfen auf der Originaltrasse von Asciano nach Monte Antico.
Diese Linie verlief via Torrenieri und wurde 1994 stillgelegt. Weitere Informationen finden sich dazu auf Wikipedia (auf Englisch). Außerdem ist im Juli 2000 bei ferrovie.it, einem italienischen Online-Magazin zum Thema Eisenbahn, ein Beitrag zu dieser Bahntrasse erschienen.
Wenige Zeit später erreichten wir dann den eigentlichen ersten Fotospot – die Villa Baccoleno
Auf dem Weg zum zweiten Spot offenbarte dann die Toskana ihr wahres Gesicht: Schlaglöcher und Buckelpisten so weit das Auge reicht. Freigegeben für bis zu 90 km/h, was glatter Irrsinn ist.
40 Minuten später erreichten wir das nächste Fotomotiv. Es war das podere Belvedere. Zuerst dachte ich, wir wären falsch bzw. nicht nah genug dran. Ich kannte bisher nur die Fotos aus dem Internet. Das Einzige, was ich fand, waren Verbotsschilder für PKW sowie der ausdrückliche Hinweis „Privatgrund“ – daraus schlussfolgerte ich fälschlicherweise, dass ich dieses Ziel streichen muss. Als ich mir die Beine etwas vertreten hatte, fand ich dann zufällig den Ort, an dem die Fotos im Internet gemacht wurden.
podere Belvedere
Die Strapazen beginnen
Das nächste Ziel auf der Route war die Zick-Zack-Straße in Monticchiello. Auf dem Weg dorthin zeichneten sich mehr und mehr die schlechten Straßen ab. Oftmals hatte man das Gefühl, man hätte an der letzten Kreuzung woanders abbiegen müssen und ist irgendwo auf einem asphaltierten Feldweg. Aber es sollte noch krasser werden, was wir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten.
Pienza
Eine halbe Stunde nach Verlassen des Fotospots nahe podere Belvedere erreichten wir die besagte Zick-Zack-Straße in Monticchiello.
Überraschenderweise waren wir die Einzigen an diesem Spot. Bei den beiden vorherigen waren einige andere Besucher anzutreffen. Umso schöner war es, einfach mal den Moment der Stille zu genießen und den Blick schweifen zu lassen. Die Einsamkeit hielt nicht lange an, und weitere Besucher kamen. So hatten wir wenigstens jemanden, der Fotos von uns machen konnte.
Zick-Zack-Straße von Monticchiello
Monticchiello
Einen letzten Stop hatten wir noch auf der Liste – eine weitere Zypressen-Allee, der Landsitz „Poggio Covili„
Nach einer 20-minütigen Fahrt erreichten wir die Zypressen-Allee.
Zufahrt zum Landsitz durch die Zypressen-Allee
Ein neues Level asphaltierter Buckelpisten
Kurz nach Verlassen des letzten Fotomotivs mussten wir von der Hauptstraße weg und eine Steigung rauf. Mir wurde etwas mulmig, als ich das Schild „10% Steigung“ sah. Das Gefühl wurde nicht besser, als der Audi-SUV vor mir plötzlich den Rückwärtsgang einlegte und wieder zurück zur Hauptstraße fuhr. Von nun an ging es mit maximal 30-40 km/h – wenn überhaupt – vorwärts. Tapfer quälte sich Willi bergauf und bergab über die Toskana. Statt der anfangs errechneten Fahrzeit von etwa 3h für 130km haben wir – inklusive 4 Fotostops – rund 5h dafür gebraucht.
Nichtsdestotrotz war es landschaftlich eine sehr interessante Fahrt.
Sie haben Ihr Ziel erreicht
Schlussendich haben wir den Stellplatz Alveare del pinzi A.A.Camper gegen 17:00 erreicht.
An diesem Stellplatz blieben wir ebenfalls nur eine Nacht, sodass der Aufbau relativ schnell erledigt war. Erstmalig musste ich die Auffahrkeile benutzen, da der Platz an einem Hang liegt. Als Highlight sind wir noch zur Thermalquelle spaziert (ca. 15min) und haben dort im Restaurant gegessen. Ein entspanntes Bad bei schwefligen 37°C ließ den Frust schnell wieder vergessen.
Nachdem Frau und Kind im Bett waren, fuhr ich mit dem E-Scooter nochmal alleine runter zur alten Mühle für Nachtaufnahmen mit Stativ.
Tag 7: Zurück an die Küste – Samstag, 16.09.
Nach einer erholsamen Nacht nahe der Thermalquelle hieß es auch heute wieder Kilometer gut machen. Es lagen nur noch rund 50 km Gebirgsstraßen vor uns, ehe wir die restliche Distanz über die Autobahn zurücklegen konnten. Um nicht wieder zu viel Zeit zu verlieren, entschieden wir uns, frühmorgens los zu fahren. Um kurz nach 9 verließen wir daher bereits den Stellplatz.
Blick auf die Thermalquelle
Fahrt von Saturnio nach Marina di Massa zum „Camping Partaccia 1“
Marina di Carrara mit den Marmorbergen im Hintergrund
Da wir die nächsten Tage auf dem Campingplatz bleiben, haben wir unsere Vorräte nochmals beim nahegelegenen Supermarkt aufgefüllt, ehe wir uns auf dem Campingplatz niederließen.
Wir sind daher erst gegen 14:45 angekommen.
Nachdem der grobe Aufbau erledigt war, haben wir uns auf den Weg zum Strand gemacht.
Zum Abendessen gab es Nudeln mit Grillgemüse.
Tag 8: Entspannen am Tyrrhenischen Meer – Sonntag, 17.09.
Der heutige Sonntag bot nicht allzu viel Aufregendes. Vormittags gab es selbstgemachtes Trammezzini zum „Frühstück“. Mittags wurde nochmals gegrillt bzw. gekocht. Im Anschluss haben wir den Campingplatz erkundet.
Dauercamper
Am Nachmittag sind wir wieder zum Strand gegangen. Dadurch dass der Strand durch Wellenbrecher zum Meer hin abgeschirmt ist, gab es sehr viele Algen am Ufer. Ansonsten war es ein – für einen Sonntag üblich – ruhiger Tag. Generell gäbe es so viel zu unternehmen – das wenigste jedoch eignet sich für Kinder oder man müsste mit dem Auto fahren. Lediglich ein Freizeitpark wäre „in der Nähe“ und ggf. mit dem Bus erreichbar – aber solche Freizeitparks haben wir auch daheim.
Zum Abendessen testeten wir das „Ristorante Marilyn“ auf dem Campingplatz. Immerhin wäre es eine gute Alternative zum selbst kochen am Abend. Das bestellte Essen überzeugte jedenfalls.
Pizza Capriciosa
Tag 9: Italien und die Busse – Montag, 18.09.
Da das heutige Wetter nicht allzu schön war, wollten wir einen Ausflug mit dem Bus machen. Wir wollten ursprünglich nach Carrara, u.A. weil es für sein Marmor bekannt ist. Auf Empfehlung der Rezeption unseres Campingplatzes sind wir dann aber doch nach Massa gefahren – das war ein Fehler, wie wir später noch feststellen.
Der Bus, den wir ins Zentrum von Marina di Massa um kurz nach 11 nehmen wollten, fuhr einfach an uns vorbei, obwohl wir gut erkennbar wartend an der Haltestelle standen. Auf Nachfrage an der Rezeption, ob man den Bus irgendwie „anhalten“ muss, hieß es nur „nein“. Es hieß dann, der nächste Bus kommt um 11:25. Leider kam der besagte Bus nicht, denn die Rezeption hatte offensichtlich einen veralteten Fahrplan, wie wir feststellten. Der nächste Bus gegen 11:45 kam zwar 10 Minuten zu spät, blieb dafür aber stehen.
In Marina di Massa mussten wir in einen anderen Bus zur Weiterfahrt nach Massa umsteigen – alles ohne Probleme.
Der Aufenthalt in Massa war eher so „naja“. Nix überragendes, dafür, dass in der Nachbarstadt weltbekannter Carrara-Marmor abgebaut wird. Natürlich sieht man an allen Ecken und Enden Marmor verbaut – egal ob an Gebäudefassaden, Brunnen, Statuen, gepflasterte Gehwege oder sogar Randsteine aus Marmor.
Aber darüber hinaus konnten wir nichts weiter finden. Üblicherweise gibt es im weiten Umkreis um einen besonderen Ort etwaige Souvenirs oder dergleichen. Nicht so in Massa. Eigentlich wollte ich unbedingt etwas aus Marmor für zuhause mitbringen – wir fanden aber nichts.
Obelisco Celebrativo della Resistenza Apuana am Piazza degli Aranci
Zwischenzeitlich waren wir mittags in der „Osteria Tradizione“ beim Essen eingekehrt.
Die Portionen waren überschaubar, dafür aber aber umso überzeugender im Geschmack. Rückblickend war es vermutlich das beste Essen während unserer gesamten Zeit.
Traditionelles „Torta di riso“
Da es begann zu regnen, sind wir mit dem nächstbesten Bus zurück ins Zentrum von Marina di Massa gefahren. Bereits kurz nach dem Aussteigen waren wir von dem Stadtteil mehr begeistert als von Massa, sodass wir nicht gleich zurück zum Campingplatz fuhren. Der Regen hatte in der Zwischenzeit ebenfalls wieder aufgehört. Nach einem kleinen Eis haben wir uns zum nahegelegenen Pier begeben.
Von dort aus konnte man in den Wellenbrechern weiße Steinblöcke erkennen – womöglich Marmor? Tatsächlich wurde für einen Wellenbrecher unter anderem Marmor verwendet! Praktischerweise lagen ein paar kleinere Stücke überall verstreut herum.
Die „Rückfahrt“
Da es bereits später Nachmittag war, wollten wir wieder mit dem Bus zurück zum Campingplatz fahren. Wir mussten zu einer anderen Bushaltestelle laufen, da wir zwischenzeitlich schon unsere Umstiegshaltestelle vom Hinfahren übersprungen hatten. Sicherheitshalber haben wir nochmal den Fahrplan geprüft, wann der nächste Bus fahren wird. Die Wartezeit war überschaubar. Als jedoch 20 Minuten später – eine andere Linie hätte bereits kommen sollen – kamen uns Zweifel auf. Einige Zeit später beschlossen wir, zur nächsten Haltestelle zu gehen – aber weit und breit war kein Bus zu sehen. Also stellten wir uns unserem Schicksal und beschlossen, die etwa 30 Minuten Fußmarsch auf uns zu nehmen. Wir bereits rund 20 Minuten unterwegs, als wir in der Ferne einen Bus erspähen konnten. Natürlich waren wir genau in der Mitte von 2 Haltestellen, sodass der erste Bus in unsere Richtung (eigentlich wäre es der dritte gewesen, aber die ersten beiden kamen nie) an uns vorbeifuhr. „Glücklicherweise“ fuhr er an den wartenden Fahrgästen vorbei, sodass wir uns über den verpassten Bus nicht ärgern mussten.
Abends gab es dann wieder was vom Restaurant auf dem Campingplatz.
Tag 10: Stürmische See – Dienstag, 19.09.
Bereits seit einigen Tagen versuchen wir, bei dem Lokal auf dem Platz gefüllte Krapfen zu bekommen. Bisher waren sie immer schon weg, egal zu welcher Uhrzeit wir da waren. Aber heute hatten wir endlich Glück und es gab für uns Krapfen – ein letzter mit mit Vanillecreme war sogar noch da!
Da wir am nächsten Tag weiter Richtung Gardasee aufbrechen, gab es noch die Reste aus dem Kühlschrank auf den Grill: Nudeln mit einer Sahne-Pesto-Sauce und ein bereits am Anreisetag gekauftes Rindersteak.
Anschließend wurde noch ausgiebig am Strand entspannt. Im Gegensatz zu gestern war das Meer heute sehr stürmisch, sodass wir nur kurz mit Kind ins Meer gehen konnten. Umso besser war es jedoch für mich zum Fotografieren.
Somit war auch klar, dass ich abends den Sonnenuntergang vor dieser Kulisse einfangen möchte – bisher hatte ich noch keinen Sonnenuntergang fotografiert. Das galt es an diesem Abend zu ändern. Der Wellengang hielt tatsächlich bis abends zum Sonnenuntergang an. Kurz bevor die Sonne verschwand, ergab sich dann noch die Möglichkeit, einen anderen Fotografen bei seiner Arbeit zu fotografieren.
Abends nach dem Essen packten wir noch die ersten Sachen, da wir am morgigen Mittwoch die Toskana verlassen und zu unserem letzten Ziel vor der Heimreise aufbrechen.
Tag 11: Auf zum Gardasee – Mittwoch, 20.09.
Fahrt von Marina di Massa zum Camping Continental nach Bardolino
Heute früh hieß es noch die letzten Sachen packen. Da unser Windelvorrat auf „Reserve“ war, mussten wir noch zum Supermarkt. Um deswegen nicht erst wieder am späten Nachmittag am Zielort anzukommen, sind wir bereits um 9:30 abgefahren. Aufgrund eines stattfindenden Wochenmarkts war es jedoch unmöglich, mit einem Wohnmobil über mehrere Parkplätze zu parken. Also ab auf die Autobahn und an den Gardasee. Da das Frühstück wider erwarten ausgefallen ist, folgte ein kurzer Stop gegen 10:00 an einer Tankstelle für ein Frühstück.
Ausgebucht! Die letzte Nacht des Roadtrips
Der vorab ausgesuchte Campingplatz Serenella in Bardolino war leider ausgebucht – das erste Mal in der ganzen Zeit unseres Roadtrips, dass ein vorher ausgewählter Platz voll war. Wir hatten nie einen Platz vorab gebucht, sondern sind immer auf gut Glück hingefahren. Da wir in der Nachsaison unterwegs waren, habe ich mir von ACSI die ACSI CampingCard & Stellplatzführer 2023 inklusive CampingCard-App besorgt. Dieses Mal mussten wir umplanen. Da es nur für einen Nacht war, fand ich zuerst einen Stellplatz in Garda. Mangels Internetverbindung – trotz vollem Empfang mit 4G+ konnte ich nicht nach einem Platz am See weitersuchen. Also sind wir erst einmal zu dem Stellplatz in Garda gefahren.
Garda am Gardasee
Glücklicherweise war dort die Verbindung besser, sodass wir dann schlussendlich beim Nachbarplatz unseres ursprünglichen Campingplatzes angerufen und eingecheckt haben. Der Platz war leider nicht bei ACSI vertreten, sodass es mit unserer Rabattkarte hier keine Vergünstigung gab. Der Weg nach Garda war zwar somit umsonst, jedoch hatten wir so nochmal einen beeindruckenden Blick über den Gardasee.
Der 4-Sterne-Campingplatz war sehr gepflegt und hatte neben den Stellplätzen auch gemauerte Häuschen, die man sich mieten konnte.
Da es unser letzter Tag in italienischen Gewässern war, und die Wolken aufzogen, haben wir uns umgehend nach dem Einchecken in den See begeben.
Gegen Abend sind wir dann noch am See entlang nach Bardolino spaziert. Erfreulicherweise stand dort ein Riesenrad am Ufer. Die Fahrt war nicht ganz günstig, jedoch konnte man 3 Runden drehen und hatte einen schönen Überblick über Bardolino und die Umgebung.
Bardolino von oben
In einer der Straßen, genauer gesagt in der Borgo Giuseppe Garibaldi, welche vom Piazza Luigi Lenotti zum Piazzetta S. Severo führt, befanden sich zahlreiche bemalte Pflastersteine.
Zum Abschluss ging es dann noch ein letztes Mal ins Restaurant, direkt am See. Das machte sich dann auch am Ende auf der Rechnung bemerkbar. Aber es war der letzte Abend unseres Urlaubs.
Bevor wir uns auf den Heimweg zum Wohnmobil machten, sind wir noch mit der „Eisenbahn“ durch die Altstadt gefahren.
Tag 12: Alles hat ein Ende – Donnerstag, 21.09.
Der letzte Tag des Urlaubs war auch zugleich einer der beiden längsten Tage unterwegs auf den Straßen. Reine Fahrzeit wären etwa 5,5 Stunden gewesen. Mit diversen Pausen hatte ich mit etwa 6,5 Stunden gerechnet. Zudem mussten wir noch tanken und wollten noch ein paar Dinge für zuhause kaufen. Wir sind daher bereits gegen 10:00 vom Platz losgefahren.
Irgendwo auf der Brennerautobahn A22 zwischen Gardasee und Bozen
Ein bäriger „Geisterfahrer“
Kurze Pause an einer Raststation zwischen XXL-Klemmbausteinen
Heiliggrabkirche in Bozen direkt über der Autobahn
Wie zu erwarten war, blieben zahlreiche Verzögerungen aufgrund von Staus leider nicht aus. Unsere finale Ankunft war erst um 18:00.
Beim Ausräumen wird einem erst immer bewusst, wie viel unnötiges Zeug man mitschleppt. …aber man hätte es ja brauchen können… vielleicht… offenbar ja diesesmal nicht – nächstes Mal aber dann doch…?
Auch wenn man sich vornimmt, nächstes Mal weniger unnützen Kram einzupacken oder zu kaufen, wird es garantiert sogar noch mehr.
Erkenntnisse & Schlusswort
Dieser Urlaub war anders als die üblichen. Von Anfang an war uns – insbesondere mir – bewusst, dass es kein so erholsamer Urlaub werden wird wie ein klassischer Urlaub, wo man sich für 1 oder 2 Wochen nicht vom Fleck bewegt. Diese Art von Urlaub hatten wir bisher immer. Durch die gegebene Möglichkeit, mit einem Wohnmobil Urlaub machen zu können, war dieser Urlaub darauf ausgelegt, dass wir weit herumfahren werden und dadurch aber auch vieles sehen werden, was ansonsten vielleicht nicht möglich gewesen wäre. Egal ob die Standortwechsel von Adria – über die Toskana – ans Tyrrhenische Meer, die verschiedenen Aussichtspunkte in der Toskana, oder Cascate del Mulino in Saturnia (der südlichste Punkt unserer Reise) – all das hätten wir vermutlich nicht anschauen können.
Es war aber auch klar, dass wir nicht jeden Tag woanders hinfahren können. Denn auch unser Kind hat Urlaub und möchte nicht jeden Tag woanders sein. Daher haben wir sowohl in Cervia (wo wir zuletzt 2013 noch ohne Kind waren) als auch in Marina di Massa (wo noch niemand von uns bisher war) mehrere Tage verbracht. Einfach um etwas runter zu kommen, Ruhe reinbringen und auch mal den ganzen Tag zur Verfügung zu haben. Durch die ständigen Standortwechsel bleibt – im wahrsten Sinne des Wortes – viel Zeit auf der Strecke.
Wir haben für uns entschieden, so eine große Rundreise vorerst nicht nochmal zu machen. Vielleicht in den nächsten Jahren nochmal, dann aber nur einen Standortwechsel und auch wieder 12-14 Tage. Nichtsdestotrotz war es ein einmaliges und besonderes Erlebnis.
In diesem doch sehr umfassenden Blogbeitrag war es unmöglich, all die gesammelten Eindrücke widerzugeben und die Fotos einzubinden. Wie immer habe ich interessante Bilder in den Beitrag eingebaut. Alle Fotos, die in diesen 12 Tagen entstanden sind (und für die Öffentlichkeit gedacht sind), habe ich – wie eingangs schon erwähnt – in der Galerie veröffentlicht. Insgesamt habe ich dieses Mal – trotz meist gnadenlosem Ausmistens – über 550 Fotos aus den 12 Tagen Roadtrip in der Galerie hochgeladen.
♥️ Danke an alle, die uns im Hintergrund direkt oder indirekt bei diesem Urlaub unterstützt haben ♥️
Und Danke auch an all diejenigen, die sich das hier alles bis zum bitteren Ende durchgelesen und angeschaut haben.