Kurzurlaub am Gardasee, 27.10. – 01.11.2017
Ende Oktober gab es glücklicherweise in einigen Bundesländern in Deutschland 2 Feiertage hintereinander – den in Bayern außertourlichen Reformationstag sowie Allerheiligen.
Man konnte also mit nur einem Urlaubstag – dem Montag – 5 Urlaubstage rausholen.
Es stand schon länger fest, dass es irgendwo hingehen soll – nur wohin war die Frage.
Zuerst stand Blindbooking im Raum, aber leider gab es zu diesem Zeitpunkt keine Flüge von München abgehend.
Bei Blindbooking wählt man aus einer Vielzahl von Reisezielen mindestens 3 Ziele aus und bekommt erst nach der Buchung mitgeteilt, wohin die Reise geht.
Ideal also für Unentschlossene.
Für alle, die sich nur durch die Galerie klicken wollen, sind die Fotos von diesem Kurzurlaub hier zu finden
Generell schied das Thema Fliegen aber recht schnell aus, da die Flüge von München oder Salzburg Ende Oktober noch beinahe so teuer waren wie im September.
Auf Vorschlag eines Kollegen fiel die Wahl dann auf den Gardasee.
Nachdem wir einige Zeit nach Hotels eher im Norden des Sees gesucht hatten, fiel die Wahl dann doch auf ein Hotel in Sirmione – ganz im Süden des Gardasees.
Tag 1: Eine lange Anreise – Freitag, 27.10.2017
Um möglichst viel Zeit am Gardasee zu haben, ging die Fahrt noch am Freitag nachmittag los.
Leider hatten wohl viele andere Leute auch diesen genialen Einfall, wie wir hinter Innsbruck feststellen mussten.
Aufgrund teils starken Regenfalls herrschten bereits erschwerte Bedingungen für die Fahrt.
A12 – irgendwo zwischen Kufstein und Innsbruck
Nach einem kurzen Tankstopp in Hall in Tirol steckten wir dann mitten im Stau in Richtung Brennerautobahn.
Rund eine halbe Stunde später hatte sich der Stau aufgelöst und wir konnten die Fahrt fortsetzen.
Trotz des Staus in Innsbruck hatten wir noch das Glück, dass wir die Mautstation erreichten, ehe sich ein weiterer Stau vor diese bildete.
Kurz nachdem wir die italienische Mautstation passierten, hörten wir im Verkehrsfunk von Überlastung an eben dieser Mautstation.
Leider kamen wir kurz darauf dann noch in einen großen Stau.
Es staute sich bereits 10km vor der Baustelle in Bozen Nord, was uns wieder rund 1h kostete.
Mitterweile war es längst dunkel geworden und wir wollten einfach nur noch am Ziel ankommen.
Stau bei Bozen Nord aufgrund einer Baustelle
Nach über 7 Fahrt – für eine Strecke, für die man knapp 5h braucht – sind wir endlich an unserem Hotel in Sirmione angekommen.
Es wurde noch schnell das Nötigste aus dem Auto ausgeräumt, ehe wir uns auf den Weg zu einer Pizzaria auf der Insel von Sirmione machten.
Die Dinge, die wir in der Dunkelheit noch erkennen konnten, machten uns bereits sehr gespannt auf den nächsten Tag.
Da wir nur das Frühstück inklusive hatten, mussten wir noch bei einem Discounter einkaufen, ehe es wohlverdient ins Bett ging.
Tag 2: Stürmische Erkundung – Samstag, 28.10.2017
Wieder entspannt und voller Freude machten wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg zur historischen Altstadt.
Die Altstadt befindet sich auf einer Insel und war in 10min Fußweg vom Hotel aus bequem zu erreichen.
Hat man die Absicht, mit dem Auto auf die Insel zu wollen, ist dies nicht ganz einfach.
Man muss an der eingens dafür eingerichteten Polizeistation warten, bis man mittels Ampelsystem auf die Insel fahren darf.
Das Ampelsystem ist notwendig, da in den Gassen zwischen den Häusern gerade so Platz für ein Fahrzeug ist.
Besonders eng wird es auf der Brücke und durch das Tor „Sant’Anna della Rocca“ – da kommt es teils auf Millimeter an.
Auf der gesamten Insel finden sich natürlich zahlreiche Restaurants, Bars, Eisdielen, Souvenier-Shops und Hotels.
Es finden sich aber auch Häuser der Einheimischen auf der Insel.
Wir wollten an diesem – wenn auch windigen Tag – möglichst viel von der Altstadt und der ganzen Insel sehen.
Bereits vom „Parco Pubblico Tomelleri“ hatte man einen beeindruckenden Blick über den See – trotz einiger Wolken.
Ehe wir an das Ufer hinunter stiegen, wollten wir noch an das nördliche Ende der Insel – „Jamaica Beach“.
Dort befinden sich auch die „Grotten des Catull“ welche wir allerdings an einem anderen Tag besuchen wollten.
Wir gingen also zurück zum „Parco Pubblico Tomelleri“, da wir dort bereits anfangs einen Weg ans Ufer hinunter fanden.
Unten angekommen war es dann plötzlich sehr windig.
Je weiter wir auf dem Steg in Richtung See gingen, wurde es noch windiger, aber das war es wert.
Leider funktionierten die erhofften Panoramafotos aufgrund des starken Wellenganges nicht so wie erhofft.
Bevor wir jedoch zurück zum Hotel gingen, wollte ich nochmals an der Ostküste der Insel entlang gehen.
Da der See offenbar wenig Wasser führte und man an einigen Stellen problemlos trockenen Fußes in den See gehen konnte – unter Anderem für Fotos. 😀
Irgendwann war es dann aber genug und wir machten uns auf den Weg zurück ins Hotel.
Natürlich ließ sich ein Stop in einem Cafe sowie ein weiterer Stop an einer Eisdiele mit Eis ohne Milch nicht vermeiden.
Für mich war es jedoch das erste und letzte Eis ohne Milch – es geht halt nichts über ein klassisches Milcheis.
Tag 3: Ausflug nach Bardolino – Sonntag, 29.10.2017
Für den Montag war ein Ganztagesausflug nach Verona geplant, also sollte der Sonntag etwas ruhiger sein.
Am frühen Vormittag machten wir uns dann über die Schnellstraße bis Affi und von dort aus über die Weinberge auf den Weg nach Bardolino.
Leider hatte sich das ganze aufgrund eines langen Staus sowie falschen Angaben des Navis wieder einmal in die Länge gezogen.
Zuerst landeten wir mitten in Affi, danach schickte uns das Navi über einen „geteerten Feldweg“ das letzte Stück bis Bardolino.
Besonders das letzte Stück war abenteuerlich, als sich der Weg zwischen den Häusern durchschlängelte.
Gegenverkehr hätte keiner kommen dürfen – das wäre dann interessant geworden.
Auf Anhieb fanden wir sogar einen Parkplatz nahe der Altstadt.
Nach einem kurzen Fußmarsch entlang der Promenade erreichten wir den schönen und historischen Altstadtkern von Bardolino.
In einer Seitengasse hatten wir uns dann noch eine Kleinigkeit genehmigt, ehe wir uns weiter durch die Altstadt machten.
Bardolino ist eine sehr bekannte Weinanbauregion am Gardasee.
Daher war es ein Muss, in einer Vinothek ein bisschen einzukaufen.
Leider sind beinahe alle Weine in Italien trocken.
Da ich allerdings eher halbtrockene oder süße Weine bevorzuge, war die Auswahl nicht gerade groß.
Anschließend ging es wieder zurück zum Parkplatz und danach ins Hotel.
Auf dem Rückweg kamen wir noch bei einem Discounter vorbei und füllten unsere Vorräte im Hotelzimmer auf.
Am Hotel endlich angekommen, suchten wir dann nochmals ein nahegelegenes Restaurant auf, ehe es zeitig ins Bett ging.
Tag 4: Tagesausflug nach Verona – Montag, 30.10.2017
Frühmorgens ging es gleich ans Frühstücksbuffet, da wir gegen 9:30 den Bus nach Verona erwischen wollten.
Für insgesamt nur 10€ pro Personen konnten wir unsere Bustickets lösen – hin und zurück wohlgemerkt.
Nach einer entspannten Hinfahrt erreichten wir rund 1h später Verona.
Unser Bus hielt unweit der Arena von Verona.
Leider war zu diesem Zeitpunkt die Arena noch geschlossen.
Also nutzten wir die verbliebene Zeit, um durch die Gassen zu schlendern.
Natürlich durfte ein Besuch bei der „Casa di Giulietta“ (Steinbalkon von Shakespeares Julia) nicht fehlen.
Dummerweise war der Balkon in ein Baugerüst gehüllt, da er zu dem Zeitpunkt restauriert wurde.
Die Wartezeit bis zur Öffnung der Arena verkürzten wir uns mit einem Besuch in einem Cafe direkt am „Piazza delle Erbe“ (deutsch = Kräuterplatz).
Da trotz vermeintlicher Nachsaison Hochbetrieb war, dauerte es leider einige Zeit, ehe wir bedient wurden.
Kaum hatten wir unsere Snacks auf dem Tisch stehen, stürzten sich auch schon die Tauben darauf – ähnlich wie am Markusplatz in Venedig.
Als wir uns auf den Weg zur Arena machten, mussten wir dort feststellen, dass wir uns wohl in der Zeit geirrt hatten und die Arena öffnet erst in 1h.
In der verbleibenden Zeit sind wir ans nördliche Ende zur „Ponte Pietra“ gegangen, um dort ein paar schöne Fotos zu machen.
Außerdem konnten wir so einen Teil von Verona entdecken, der offenbar nur von wenigen Touristen erkundet wurde.
Castel San Pietro
Zum erneuten Male an der Arena angekommen, mussten wir feststellen, dass wir nicht die Einzigen waren, die in die Arena wollten.
Da meine Freundin noch in das Einkaufszentrum „Adigeo Centro Commerciale“ wollte, wäre die Zeit mit Warten und Führung zu knapp geworden.
Nach einigen Komplikationen, die richtige Buslinie zu finden, erreichten wir „endlich“ das Einkaufszentrum.
Um im Ernstfall noch einen Bus in Reserve zu haben, entschieden wir uns für die vorletzte Busfahrt zurück nach Sirmione.
Dies bedeutete allerdings wiederum einen straffen Zeitplan im Einkaufszentrum.
Wieder am Busbahnhof „Verona Porta Nuova“ angekommen, hatten wir zur Abwechslung dann mal Glück.
Der drittletzte Bus stand noch am Haltesteig und so konnten wir sogar noch einen Bus früher nach Hause fahren als geplant.
Tag 5: Der letzte Tag am Gardasee – Dienstag, 31.10.2017
Der letzte richtige Urlaubstag war angebrochen.
Zum Glück war das Wetter dieses Mal beinahe wolkenlos und strahlend blauer Himmel.
Spontan hatten wir uns entschlossen, die „Grotten des Catull“ zu besichtigen.
Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: die haben ausgerechnet dienstags geschlossen…
Als wir dann also wieder ganz an der Nordspitze der Insel ankamen, standen wir vor verschlossenen Toren.
Dieses Mal nahmen wir einen anderen Weg zurück zum Anfang der Insel und kamen so an einem Prozellangeschäft vorbei.
Leider reichte das Bargeld nicht mehr aus – die Auswahl war echt riesig.
Ein letztes Mal kehrten wir in einem Cafe ein.
Wie es scheint, ist für viele Cafe- und Restaurantbetreiber am 31.10. Saisonende, denn beinahe die Hälfte aller Lokale vom Vortag hatte geschlossen.
Natürlich hatte ich wieder die Kamera mit und konnte anschließend auf dem Rückweg zum Hotel nochmals ein paar Aufnahmen machen.
Wieder im Hotel angekommen, packten wir schon einmal alles zusammen, was wir nicht mehr brauchten.
Natürlich durften für die ein oder anderen Personen Mitbringsel nicht fehlen.
Also machten wir uns nochmals auf den Weg zu einem örtlichen Supermarkt.
Bevor es zum Hotel ging, musste ich noch ein paar Stativaufnahmen machen.
Ebenfalls ein letztes Mal kehrten wir ein.
Das Restaurant machte einen „gehobeneren“ Eindruck.
Obwohl es uns am ersten Tag beim Check-In empfohlen wurde und wir uns auch die Preise im Aushang ansahen, beachteten wir es nie wirklich.
Hätten wir das mal früher getan, hätten wir uns einiges Geld sparen können.
Zumal es unweit des Hotels gelegen ist.
Wir konnten für 2 Personen um knapp 30€ essen.
Inklusive 0,5L Bardolino-Rotwein, 1L Wasser, üppige Vorspeisen sowie 2 Hauptgerichte um jeweils 10€
Und die vielerorts in Italien anfallenden Kosten für das Gedeck wurden hier nicht in Rechnung gestellt.
Naja, für das nächste Mal wissen wir dann wenigstens Bescheid.
Tag 6: Eine nahezu schnelle Rückfahrt – Mittwoch, 01.11.2017
Da wir die Rückfahrt gegen 10:00 antraten, konnten wir wenigstens dieses Mal bei Tageslicht fahren.
Bis kurz vor Bozen lief alles problemlos.
Wie schon zu befürchten war, gab es hier aufgrund der Baustelle von der Hinfahrt wieder reichlich Stau.
Wenigstens konnte man die Gelegenheit nutzen, um ein paar Fotos zu machen und die Gegend zu bewundern.
Nach 1h Stau passierten wir endlich die Baustelle und die Fahrt konnte ohne weitere Vorkommnisse nach „nur“ 7h zuhause beendet werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Region um den Gardasee landschaftlich sehr beeindruckend ist.
Es ist definitiv eine interessante Abwechslung, wenn man ansonsten nur ans Meer fährt.
Das war sicherlich nicht das letzte mal, dass es Fotos sowie einen seeeehr ( 😉 ) ausführlichen Bericht aus der Gardasee-Region gibt.