Blutmond am Gaisberg (Salzburg), 27.07.2018
Der Blutmond (totale Mondfinsternis) – ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Hierbei stehen Sonne, Erde und Mond in einer Linie.
Durch die Erdathmosphäre werden die roten Teile des Sonnenlichts gebrochen und auf den hinter der Erde befindichen Mond gelenkt.
Der Mond leuchtet – wenn er im Kernschatten der Erde steht – blutrot.
Ein solch spektakuläres Ereignis findet das nächste Mal erst wieder 2123 statt.
Außerdem war in einer kurzen Zeitspanne sogar mancherorts der Mars sowie die Raumstation ISS am Himmel zu sehen.
Dass bei einer Mondfinsternis auch noch der Mars zu sehen ist, soll erst wieder in rund 105.000 Jahren stattfinden.
Es war daher für mich klar, dass ich mir dieses Ereignis unter keinen Umständen entgehen lassen kann.
Der Beginn der totalen Mondfinsternis war für meine Region für ca. 21:30 vorhergesagt.
Als potentielle Beobachtungspunkte habe ich mir das Rossfeld und den Gaisberg in Salzburg ausgesucht.
Wetter-Poker & Just-in-Time
Bereits den Abend über habe ich immer wieder das Wetter beobachtet.
Leider zog vor den Bergen eine Nebelwand auf, sodass die Sicht beeinträchtigt und der Mond erst gegen 22:00 zu sehen war.
Nun musste es schnell gehen – das Rossfeld schied daher aufgrund der Entfernung aus.
Blieb also nurmehr der Gaisberg.
Also spätabends quer durch Salzburg – sollte eigentlich problemlos schaffbar sein.
Leider hatte ich fast durchgehend „rote Welle“ und durfte an beinahe jeder Ampel halten.
Am Fuße des Gaisbergs angekommen, kamen mir bereits duzende Autos entgegen – da wird doch nicht schon alles voll sein?
Optimistisch quälte ich mich mit dem Auto zusammen mit der Kolonne vor mir den Berg hinauf.
Zuerst wollte ich zur Gaisbergspitze hoch – aufgrund des extrem stockenden Verkehrs beendete ich meine Fahrt dann etwa auf Höhe der Zistelalm und suchte mir einen „Parkplatz“.
Technische Feinheiten und Zehntel-Millimeter-Arbeit
Gegen 22:30 – leider schon in der abnehmenden Phase der totalen Finsternis – konnte ich dann endlich meine Kamera aufstellen.
Aufgrund der Dunkelheit und des nicht für Astronomie geeigneten Objektivs musste ich in fummeliger Feinarbeit den Mond manuell fokussieren.
Leider nicht wirklich erfolgreich.
Dennoch sind ein paar Fotos zusammen gekommen.
23:13 – Der weiße Punkt unterhalb des Monds ist der Mars
23:30 — Ende der totalen Mondfinsternis; der Mond wandert in den Teilschatten und verliert die blutrote Färbung
Aufgrund der Probleme, den Mond manuell scharf zu stellen, musste ich die allermeisten Fotos leider löschen, da sie unscharf waren.
Die verbliebenen Fotos sind hier zu finden.
Gegen Mitternacht habe ich mich dann wieder auf den Rückweg gemacht.
Aufgrund der immensen Fahrzeugschlange, welche sich von der Gaisbergspitze herunter schlängelte, ließ ich mir noch ein wenig Zeit und wartete erstmal das Verkehrschaos ab.
Trotz des extrem zähfließenden Verkehr roch man extrem überhitzte Bremsanlagen.
Verwunderlicherweise hat auch der ein oder andere Kühler bei der Talfahrt den Geist aufgegeben…
Nach gut 1,5h „Fahrzeit“ (üblicherweise 45min) konnte ich mich dann gegen 01:00 an die Sichtung meiner Aufnahmen machen.
Rückblickend hätte ich mir den ganzen Stress auch sparen können und irgendwo in der Umgebung mit dem Klappstuhl auf irgendeinem Feld sitzen können.
Aber im Nachhinein ist man ja immer schlauer. 😉